Der luxemburgische Minister für Energie kündigte kürzlich auf Twitter an, dass Enovos und wahrscheinlich auch andere Gasversorger ihre Gaspreise empfindlich erhöhen werden.
„Bei einem typischen 4-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.300 m³/Jahr (36.300 kWh/Jahr) belaufen sich die jährlichen Heizkosten exkl. MwSt. derzeit auf etwa 5.400 € (ohne Netzkosten, die derzeit vom Staat gefördert werden). Würde der Staat die Netzkosten nicht übernehmen, beliefen sich die Kosten auf 6.070 €/Jahr (einschließlich Netzkosten)“, schreibt Enovos.
Ausgehend von dieser theoretischen Rechnung entspräche dies, im Vergleich mit den aktuell gültigen Tarifen, einem Preisanstieg von 68 %, denn der luxemburgische Staat hat sich bisher nur verpflichtet, die Netzkosten bis zum 31. Dezember 2022 zu übernehmen. Für das nächste Jahr wurde noch keine derartige Förderung zugesagt.
Enovos weist darauf hin, dass die Tarife sehr stark von den Bezugspreisen auf dem europäischen Markt abhängig seien, welche aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage derzeit „ziemlich unvorhersehbar“ seien. Lag der Preis pro MWh vor dem Sommer 2021 noch bei 20–30 €, hat er sich inzwischen verzehnfacht und liegt zwischen 200 und 300 €.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Nachfrage – auch das Verhalten der Verbraucher hat einen Einfluss auf die künftigen Marktpreise. Deshalb sind Energieeinsparungen gerade jetzt besonders wichtig.
Um Einsparungen zu erzielen, ist es nahezu unabdingbar, auf wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Alternativen wie beispielsweise Holz oder Pellets zu setzen, denn diese beiden Brennstoffe sind – trotz Preiserhöhung – derzeit die günstigsten Energiequellen in Luxemburg.